Hast du dich jemals gefragt, wie Ballons eigentlich hergestellt werden?
Was Ballons sind, brauchen wir hier, glaube ich, nicht erklären. Ballons sind in allen möglichen Formen, Größen und Farben erhältlich. Ob für Kinder oder Erwachsene, die meisten von uns würden zustimmen, dass ohne Ballons keine Party komplett ist.
Nehmen wir uns also einen Moment Zeit, um den faszinierenden Herstellungsprozess von Luftballons genauer kennenzulernen.
Wie werden Luftballons hergestellt?
Bevor wir uns ansehen, wie Luftballons erzeugt werden, müssen wir zuerst wissen, wo das Gummi dafür überhaupt herkommt.
Der Luftballon
Foto: Niko Havranek
Der Luftballon, wie wir ihn heute kennen, unterscheidet sich von den frühen Ballonen dadurch, dass er vollständig aus Gummi besteht. Moderne Luftballons bestehen in der Regel aus Latex, einer milchigen Substanz, die aus dem Gummibaum stammt und als biologisch abbaubar gilt. Bei Ballons aus Kautschuk wird zunächst vorvulkanisiert und im Anschluss mit Stabilisatoren, Weichmachern und Ähnlichem vermengt. Um die gewünschte Farbe zu erzeugen, werden noch ein paar Pigmente hinzugefügt und schon kann die Herstellung beginnen.
Die Evolution des Ballons
Foto: Paolo Monti
Die heute gebräuchlichen Ballonprodukte aus Gummi oder Latex mussten eine Zeit der Evolutionen und Erfindungen durchlaufen. Diese Entwicklungen vollziehen sich langsam und allmählich über die Jahre, seit Michael Faraday in London sie 1824 erstmals erfand. Überraschenderweise wurden sie damals für den Laborgebrauch bei Experimenten mit verschiedenen Gasen hergestellt.
Woher kommt Gummi?
Foto: Onepixel
Das Gummi für Ballons stammt aus den großen Gummibäumen. Ein wirklich einzigartiger Baum. Ritzt man zum Beispiel eine Kerbe in die Rinde, rinnt bereits eine weiße milchige Flüssigkeit heraus. Man könnte sogar sagen, der Baum lässt sich "melken".
Damit diese Milch zu Gummi wird, werden Stabilisierungsmittel hinzugefügt, damit das Gummi nicht so schnell altert und gammelt, sowie ein sogenanntes Vulkanisationsmittel, welches das Gummi elastisch und dehnbar macht.
Foto: Niko Havranek
Farbepigmente werden ebenfalls beigefügt und sorgen dafür, dass die Milch am Ende eine knallige Farbe annimmt. Das Ganze nennt sich nun Rohgummi-Mischung. In der Fabrik braucht man riesige Mengen von dieser Rohgummi-Mischung. In mehreren Bottichen ist die Mischung in den unterschiedlichsten Farben drin. Mit einem Schlauch wird zusätzliche Farbe gegebenfalls noch dazugeschüttet.
Und jetzt geht’s endlich los.
Der Herstellungsprozess
Foto: Niko Havranek
Alles beginnt mit einer riesigen Maschine. Darauf hängen viele kegelförmige Schablonen. Diese Formen haben nun eine kleine Reise vor sich. Das Grundprinzip der Herstellung eines Latexballons ist das Eintauchen einer Form aus Edelstahl, Aluminium oder Porzellan in flüssiges Latex. Diese Form definiert das Aussehen des Ballons.
Als erstes werden die Formen in Salzwasser getaucht. Sie tauchen wieder auf und sind ganz gleichmäßig feucht mit Salzwasser bedeckt.
Jetzt geht es mit der farblichen Rohgummi-Mischung weiter. Auch hier tauchen die Formen langsam und gleichmäßig in die Mischung und werden durch das Becken gezogen. Das Salzwasser sorgt dafür, dass die Gummimischung sich gut anschmiegt, ohne festzukleben. Am anderen Ende tauchen die Formen wieder auf und sind umzogen von einem farblichen Rohgummifilm.
Weiter geht die Reise.
Foto: Niko Havranek
Foto: Niko Havranek
An der nächsten Station schrubbt eine Bürste am Hals der Formen herum und rollt den oberen Rand ein Stück herunter. Gute zwei Zentimeter werden aufgerollt. Das nennt man "rändern" und sorgt für den schönen Rollrand. Der Rollrand ist übrigens dafür da, damit man später nicht an der Seite vorbei bläst. Nach wenigen Sekunden wird der Latex mit einer dünnen Schicht Latex von der Form befreit.
Ganz schön clever!
Damit aus dem Rohgummi endlich Gummi wird, kommen die Ballons in den Ofen. Mit heißer Luft werden die Ballons im Ofen vulkanisiert. Hier entsteht aus Rohgummi, das zerreißen kann, endlich Gummi, das elastisch ist. Die Formen werden also erwärmt, bevor sie für einige Sekunden bei einer Temperatur zwischen 38°C und 93°C in den Latex eingeführt werden, um das Einfangen von Luftblasen zu vermeiden. Koaguliermittel bewirkt, dass sich der Latex an einer Form festsetzt und eine dünne Schicht bildet.
Foto: Niko Havranek
Jetzt müssen die Ballons nur noch runter von der Form. Zuerst werden die Ballons mit Druckluft aufgeblasen. Es bläst den Ballon von der Seite auf und pustet ihn runter. Danach ziehen drehende Walzen den Ballon von der Form herunter.
Eine Etage tiefer landen die Ballons dann in einem Korb oder Truhe. Und nun sind die Ballons fertig.
Wie werden die Ballons bedruckt?
Aber wir haben ja immer noch nicht geklärt, wie die Ballons zu ihrem Aufdruck kommen, oder? Wenn man sich den Ballon bedruckt wünscht, gibt es da spezielle Verfahren. Wichtig ist, dass ein farbiges Motiv gut an den Ballon andrückt, sodass es schön gleichmäßig wird. Für das Bedrucken werden Ballons auf bestimmte Größen aufgeblasen. Nachdem die Ballons getrocknet sind, werden sie durch einen Automaten gezogen, der mit den gewünschten Farben das Motiv aufdrückt.
Der letzte Schliff
Foto: Niko Havranek
Nun ist der Ballon beinahe fertig. Die Ballons sind allerdings noch ein bisschen glitschig, denn sie werden von der Form mit einer Seifenlauge entfernt. Diese restliche Seife muss also noch abgewaschen werden. Dazu tauchen die Ballons in ein großes Seifenbad und werden sanft von einer Bürste abgerieben.
Danach kommen die Ballons in die Trocknungskammer, wo sie eine Runde heißer Luft verpassen bekommen. Danach landen sie in großen Behältern, wo sie sorgfältig abgezählt werden, bevor sie luftdicht verpackt werden.
Zusammenfassung
Nun weißt du, wie Luftballons hergestellt werden: Vom "Melken" des Gummibaums über das Eintauchen in farbigen Gummi, bis hin zum Rollen des oberen Randes und dem Backen des Ballons. Und wie kommen die Ballons von der Form runter? Durch ein bisschen Druckluft. Vielleicht denkst du beim nächsten Aufblasen an die faszinierende Geschichte, die hinter diesem kleinen Ballon steckt.
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